Wir sind kein Chor! Das vorab. Aber was sind wir dann? Ein Ensemble? Ein Quintett? Letzteres in jedem Fall, aber dann doch noch ein bisschen anders.
Wir sind Freunde, die als Chormitglieder und Chorleiter gemerkt haben, dass sie einfach gut zusammenpassen. Uns verbindet nicht nur das gemeinsame Musik machen, sondern auch eine langjährige Freundschaft. Aber was passiert bei einer solchen Kombination aus Quintett und Freundschaft?
Nun, in erster Linie wird man merken, dass unsere Musikauswahl nicht wirklich einheitlich ist. Wir sind so offen gegenüber Musikgenres, dass wir es schaffen, das Stück „Wer bin ich?“ aus dem Musical Mulan mit klassischem Liedgut („Leise rieselt der Schnee“) und Stings „Every Breath You Take“ in einen Zusammenhang zu bringen. Zugegebenermaßen ist das nicht unbedingt auftrittsfreundlich. Unsere Auftritte lassen sich bei uns auch an einer Hand abzählen. Für manche in unserem Bekanntenkreis ein Grund zum traurig sein, für uns jedoch der Ausdruck, dass wir die Musik für uns und unsere Truppe machen.
Wie arbeiten wir in einer Probe? Im Prinzip entwickeln wir die Stücke gemeinsam. Das fängt bei der Auswahl der Stücke an und hört bei der Interpretation und der Dynamik auf. Wer gleichberechtigt in einem Quintett singt, muss von keinem Chorleiter eine Anweisung erhalten, wann er wo und wie lauter, leiser oder anders zu singen hat. Natürlich können wir auf Chris Erfahrung und musikalisches Wissen vertrauen. Aber Lob und Kritik geben wir uns gegenseitig. Wir haben miteinander gelernt, die Stärken und musikalischen Bedürfnisse eines jeden von uns zu unser aller Vorteil einzubringen. Das ist möglich, weil wir uns vertrauen, einander offen gegenüberstehen und wir miteinander musikalisch wachsen dürfen.
Chris ist unser Motivator und bestärkt uns als Sängerinnen bei allen Fehlern und musikalischen Höhenflügen. In unserem Quintett gibt es auch die Technikfreaks, Gefühlssänger und starken Felsen in der Brandung. Letzteres ein Segen, wenn Chris’ Arrangements uns mal wieder alle Register abverlangen.
Es ist für uns immer wieder schön, den weiten Weg nach Bocholt (wir anderen kommen aus Dorsten und Essen) zu fahren, weil es dann auch ein bisschen wie Urlaub ist.